Der erste Computer

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Erste Neugier auf Computer

Das Computer-Hobby hat bei mir schon eine lange Tradition.
Mein erstes neugieriges Interesse galt schon den ersten in Deutschland auf dem Markt erschienenen Hobbygeräten. Dieses waren nach meiner heutigen Erinnerung ein Rechner von Commodore sowie ein Rechner von Tandy Radio Shack. Da der Rechner von Radio Shack (TRS-80) der Preisgünstigste war, ca. 1300,00 - 1500,00 DM, 4 KB Speicher, Betriebssystem CPM, BASIC, Kassettenrecorder, galt ihm mein besonderes Augenmerk. Literatur geschweige denn Zeitschriften über die Computerei gab es zu dieser Zeit nicht.Woran sollte man sich orientieren? Ein Barometer war der Preis, denn die 1500 DM sind etwa mit heutigen 15.000 DM vergleichbar, die nicht vorhanden waren und erst zusammengespart werden mußten. So vergingen Monat um Monat in denen der Rechner nur im Schaufenster immer wieder angeguckt und beim Verkäufer Informationen, die aber mehr als spärlich waren, hinterfragt wurden.
Mittlerweile wurde im Quelle-Warenhaus, die Commodore-Rechner verkauften, der neue PET von Commodore angekündigt. Als die oft erfolgte Nachfrage nach Prospekten und Informationsmaterial nach ca. 9 Monaten immer noch negativ beschieden wurde, war das Vertrauen in die Firma C. erloschen und als möglicher Kauf gestrichen. Ein weiterer Aspirant war der APPLE II, aber auch wie heute noch zwei Preisklassen über den anderen Rechnern (ohne Laufwerke und Bildschirm).

Die ersten Praxisschritte

Am 30.3.1979 habe ich den ersten Schritt in die Praxis vollzogen, indem ich mir das Benutzerhandbuch für den TRS 80 zwecks Studium der Rechnermöglichkeiten kaufte (DM 29,50), tandyd.h. es war eigentlich das Einführungsheft für BASIC - Level I, das der TRS 80 verarbeiten konnte. Die hier beschriebenen und mit Listings dokumentierten Progrämmchen konnten meine Zweifel am Nutzen solchen Rechners nur stärken. Es war mir schleierhaft, wie ich mit diesem Rechner alle die großen Dinge erledigen könnte wie es in den Medien und den Firmenreklamen immer lautstark publiziert wurde.
Wieder gingen einige Monate ins Land, ohne das ich mich entscheiden konnte. Dann bot die Fa. Vobis, Aachen, die übrigens ursprünglich unter "VERO" firmierte, einen Rechner an, von dem ich eigentlich sofort angetan war. Es war der "Osborne 1". Ein Kofferrechner, mit den Ausmaßen eines Towergehäuses, der zwei Diskettenlaufwerke a’ 90 KB (51/4") und einen integrierten 9" Monitor besaß. Als Betriebssystem war auch hier CPM eingesetzt. Das genaue Kaufdatum und den Preis kann ich zur Zeit, wegen nicht gefundener Rechnung, nicht angeben. Der Preis lag nach meiner Erinnerung über 5.000,- DM. Dazu kam ein Nadeldrucker MX 80 FT von Epson.

Irgendwann im Februar 1985 ließ sich der "Osborne 1" nicht mehr einschalten. Ein Kostenvoranschlag von 474,- DM wurde akzeptiert und der Reparaturauftrag erteilt. Nach ca. 20 Tagen konnte der Rechner wieder in Empfang genommen werden. Es war das Netzteil defekt gewesen und war ausgetauscht. Gleichzeitig teilte der Reparaturdienst mit, daß das linke Laufwerk (Boot-Laufwerk) nicht mehr hundertprozentig funktionieren würde und mit einem Austausch (ca. 800,- DM) in naher Zukunft gerechnet werden muß. Diese Mitteilung bestätigte eigentlich nur die schon vorher gemachte Erfahrung, da in immer kürzeren Zeitabständen die Bootdiskette neu erstellt werden mußte.
Zu erwähnen wäre noch, daß nach einiger Zeit der Rechneranschaffung ein größerer externer monocromer Monitor beschafft und über einen Adapter angeschlossen wurde, da bei längerer Arbeit mit dem Rechner das kleine 9 Zollbild doch recht anstrengend war.

Im ..... 19.. war es dann soweit. Der liebgewonnene Osborne 1 ließ sich weder mit neuen noch mit alten Bootdisketten starten. Da die teure Ausgabe für ein neues Bootlaufwerk (siehe oben) nicht mehr als gerechtfertigt angesehen wurde, war das Schicksal des Rechners beschlossene Sache. Er wird ausgemustert.
Übrigens liegen die Betriebsanleitungen in englischer und deutscher Sprache noch vor.
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Wie ging es weiter?

Jeder wird sich denken können, daß mit dem Ableben des Osborne 1 das Interesse an der Computerei nicht nachgelassen hat.

Welcher Rechner soll die Nachfolge vom Osborne 1 antreten? Durch die inzwischen auf dem Markt erscheinenden Computerzeitschriften, "Chip" war übrigens die erste Computerzeitschrift in der BRD, waren die nun angebotenen Rechner bekannt und meistens ihre Eigenschaften beschrieben. Auch konnte man, je nach Rechner, zwischen den Betriebssystemen CPM und MSDOS wählen. Persönlich tendierte ich zu CPM. Aber nicht nur weil der bisherige Rechner mit diesem Betriebssystem ausgestattet war, sondern schon damals eine gewisse Abneigung für Microsoft bestand, da hier nur das abgekupferte, mit einigen Änderungen versehene, CPM als eigene Kreation angepriesen wurde.
So ist es kein Wunder, daß ich mich für den "Schneider 6128", der unter CPM lief, entschieden habe.

Der "Schneider 6128" war ein Rechner der aus einer Tastatur mit integriertem Diskkettenlaufwerk (2.. Zoll) und einem separaten Monitor mit Netzteil bestand. Die beiden Komponenten waren somit für den Betrieb des Rechners aufeinander angewiesen, daß heißt, ohne der einen Komponente war die Andere nicht funktionsfähig. Diese Konstellation war aber keine Einschrä:nkung in der Nutzung. Zur Erweiterung der Anlage wurde ein externes Diskettenlaufwerk erworben und angeschlossen. Neben aller "ernsten" Anwendung war natürlich auch keine Abneigung für ein Spielchen vorhanden.
Spiele für den "Schneider" wurden, soweit ich mich erinnern kann, nur auf Kasetten angeboten. Um diese Möglichkeit wahrnehmen zu können, mußte ein Kasettenrekorder, der aber kein HiFi-Gerä sein durfte, beschafft werden.
Mit dem spielen klappte es dann doch nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte. Um ein Programm tatsächlich von Kasette in den Rechner zu bekommen, mußte die Laustärke am Kasettenrekorder unwahrscheinlich feinfühlig eingstellt werden. Was soll ich sagen, die Versuche stellten eine unendliche Geduldsprobe dar, die oftmals ergebnislos abgebrochen wurde. Eine einmal gefundene und mit Erfolg gekrönte Lautstärkeeinstellung konnte nicht beibehalten werden, da jede Kasette seine eigene Lautstärke haben wollte. Nach einiger Zeit war zwar der Spielwunsch immer noch vorhanden, aber wegen der frustrierenden Ladeprozedur, in den Hintergrund gedrängt. Zum Einsatz kamen daher nur die sogenannten Anwendungs-Programme Wordstar (Textverarbeitung), Multiplan (Tabellenkalkulation) und dBase II (Datenbank) als Rechnerfutter übrig, wenn man von den Programmierversuchen in Assembler, Basic, Pascal und Forth absieht.

Der erstePC

Auch der "Schneider 6128" gab nach einigen Jahren seinen Geist auf (ich meine es war ein Defekt im Monitor). Eine neuer Rechner war nun wieder einmal fällig. Eine Auswahl nach Betriebssystem entfiel diesmal, da Rechner mit CPM nicht mehr angeboten wurden. Es blieb also nur ein sogenannter PC mit MSDOS zur Auswahl.
Doch die Qual der Wahl hatte sich vom Betriebssystem auf den Prozessor verschoben. Wurde doch der Z80 durch die Intel-Produkte 8086/88, 80186/88, 80286 und 80386 verdrängt.

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