Lärm |
Allgemein | Pegel | Gegenargument |
Im allgemeinen spricht der Mensch von Lärm, wenn ihn Geräusche
stören oder, wie man so schön sagt, wenn sie einem auf die Nerven
gehen. Bei dieser Empfindung spielt die tatsächliche Höhe der Lautstärke
eine untergeordnete Rolle. Aber nicht nur die als störend empfundenen Geräusche
stellen Lärm dar, sondern es wird auch von Lärm gesprochen, wenn einerseits
durch die Lautstärke bzw. Frequenz eines Geräusches gesundheitliche Beeinträchtigungen
wahrscheinlich sind und zum Anderen gesetzliche Grenzwerte erreicht bzw.
überschritten werden.
Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen kann man grob in zwei Bereiche gliedern: Schaden
am Gehör und Krankheiten bei denen Lärm die Ursache darstellt oder zumindest daran
beteiligt ist. |
Folgende Indizien sprechen dafür (muß nicht vollständig sein):
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Ich meine nein !
Es gibt sicherlich Situationen, wo man etwas hört oder sich anhören muß, was einem zuwieder ist oder nicht interressiert.Um diesen Gelegenheiten aus dem Wege zu gehen und den Gehörschaden als geeignetes Gegenmittel anzusehen, wird zwar oft scherzhaft geäußert, dürfte aber, wenn es ernst gemeint ist, die Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht nur überschreiten sondern als pervers einzustufen sein. |
Tatsache ist, daß Personen mit einem starken Hörverlust unter dieser Einschränkung meist stark leiden. Dieses ist natürlich je nach Veranlagung der betroffenen Person mehr oder weniger ausgeprägt.Was heißt im v.g. Sinn Leiden? Das ist, wie schon eben dargelegt, von den individuellen Kriterien der Person, wie auch vom Grad der Hörminderung abhängig. Grundsätzlich kann man sagen, daß mit fortschreitender Hörminderung eine mehr oder weniger starke Vereinsamung stattfindet - auch wenn das von einigen sogenannten Experten verneint wird -. Selbstverständlich gibt es schon seit langer Zeit Hörgeräte, die den Hörverlust in etwa zum Teil ausgleichen können. Speziell die heute durch Elektronik gesteuerten Geräte dürften eine Verbesserung darstellen Wie sieht aber die Wirklichkeit aus? Wenn man sich mit einem Hörgeschädigten unterhält oder auch nur beobachtet, so wird einem auffallen, daß die Person mehr oder weniger ständig eine Hand zum Ohr führt, um die Verstärkung des Gerätes nachzustellen. Ein Nachregulieren wird immer wieder erforderlich wenn der oder die Gesprächspartner ihre Stimme heben bzw. senken oder die umgebenden Geräusche eine Korrektur erfordern. Eine Hörhilfe ist generell dazu geeignet , daß man die bisher nicht mehr wahrgenommenen Geräusche wieder hört.. Die oben angesprochene Vereinsamung wird dadurch zwar gemindert oder auch beseitigt aber meistens durch Frust,Wut und Zorn ersetzt. Warum das: Ist die Verstärkung der Hörhilfe z.B. auf die Stimmenlautstärke eines Gesprächspartners eingestellt und eine weitere Person beteiligt sich mit einer wesentlich lauteren Stimme am Gespräch oder ein lautes Geräusch aus der Umgebung wird von der Hörhilfe aufgenommen, so ist dieser Effekt gleichbedeutend, als würde man einem normal Hörenden unmittelbar ins Ohr schreien. Viele Hörgeschädigte schalten aus diesem Grund ihre Hörhilfe wieder aus, um den immer wieder unerwarteten Einwirkungen nicht mehr ausgesetzt zu sein. Hat man seine Hörhilfe auf eine laute Einwirkung eingestellt und wird wieder in einer normalen Lautstärke angesprochen, so versteht man nichts mehr und ist in der gleichen Situation wie vorher ohne Hörhilfe - was solls -. |
Es dürfte klar sein, daß ein intaktes Gehör die beste Lösung ist - logisch -. Wie kann ich mir nun mein gesundes Gehör erhalten? Es sollen
hier nur von Außen einwirkende Faktoren betrachtet werden, da andere gesundheitliche Gründe die das Gehör beeinflussen meistens nicht im
Einflußbereich des Betroffenen liegen und entsprechend medizinisch behandelt werden müssen. Was kann ich also tun? Ganz einfach, ich vermeide,
daß lautstarke Geräusche mein Ohr beaufschlagen. Der unbestimmte Ausdruck “lautstark” kann wie folgt konkretisiert werden: In der Berufswelt ist seitens des Gesetzgebers ein maximaler Schallpegel (Beurteilungspegel) von 85 dB(A) vorgeschrieben . Dieser Wert ist wie alle konkreten Werte in Vorschriften ein Kompromiss. Es wird davon ausgegangen, daß bei einem Beurteilungspegel von <= 85 dB(A) kein bleibender Gehörschaden eintritt. Oberhalb dieses Pegels, insbesondere über 90 dB(A) ist aber mit einer nicht mehr reparablen Gehörschädigung zu rechnen.(Erläuterung der Pegel siehe Pegel). In der Industrie und im Gewerbe einschließlich der freien Berufe und des öffentlichen Dienstes, d.h. in allen Bereichen, die vom Geltungsbereich des Arbeitsschutzgesetzes erfaßt werden, sind die v.g. Werte vorgeschrieben, soweit sie technisch realisierbar sind. Wie sieht es aber in der Freizeit aus? Die höchsten Schallpegel in der Freizeit dürften in Diskotheken und Sportschützenvereinen anzutreffen sein. Soweit meine Kenntnis reicht, wird in den Sportschützenvereinen von den Mitgliedern bei der Ausübung ihres Hobbys persönlicher Gehörschutz benutzt.In den Diskotheken gibt es zwar auch Besucher, die sich durch persönlichen Gehörschutz vor der lauten Musik schützen, doch dieses dürfte nur von einer ganz geringen Minderheit der Betroffenen praktiziert werden. Wie sonst kann es passieren, daß Eltern bei der Arbeitsschutzbehörde wegen zu lauter Dikothekenmusik vorstellig werden, weil ihre Kinder (auch volljährige) einen Gehörsturz oder ähnliches erlitten haben? Auch unmittelbar Betroffene wandten sich an die v.g. Behörde und führten Beschwerde über nicht mehr erträglich laute Musik. Von einigen Personen ist bekannt, daß sie zu laute Veranstaltungen verlassen haben, andere meinten aber die Veranstaltung , trotz der unerträglich lauten Musik, nicht verlassen zu können, da der Musikstil ihrem Geschmack entsprach. Hier sei die Frage erlaubt: "Was sind mündige Bürger"?, oder findet hier ein Harakiri auf das Gehör statt ? |
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Stand: 29.04.2001 © Copyrigth 2000-2001 Bernd Kietzmann |